Bei einer Ablehnung der Wunschklinik besteht die Möglichkeit zur Einlegung eines Widerspruchs. Wichtig hierfür ist, eine (erneute) ärztliche Stellungnahme einzuholen, die inhaltlich auf die Ablehnungsgründe des Kostenträgers eingeht und diese entkräftet. Entsprechend soll das Attest z. B. bestätigen, dass die Wunschklinik medizinisch besser geeignet ist, um den Reha-Erfolg zu erreichen, beispielsweise aufgrund besonderer Therapieangebote.

Falls Ihnen vom Kostenträger eine Zuweisungsklinik mitgeteilt wurde, sollten Sie Ihre Wunschklinik mit der Zuweisungsklinik vergleichen und die Vorteile Ihrer Wunschklinik nochmals darlegen.

Verweisen Sie auf wichtige medizinische und persönliche Lebensumstände, folgende Beispiele können Sie dabei geltend machen:

  • bessere medizinische Eignung/therapeutische Spezialisierung
  • eingeschränkte Transportfähigkeit und/oder Mobilität
  • Mitbehandlung von Begleiterkrankungen
  • zeitigere Aufnahmemöglichkeit/Reservierung
  • ärztliche Verordnung von Seeklima (zwingend Attest) bei Atemwegs- oder Hauterkrankungen
  • medizinisch notwendige Herausnahme aus dem Alltagsgeschehen (berufliches o. soziales Umfeld)
  • Wohnortnähe bezüglich eines hohen Lebensalters (i.d.R. Ü70)
  • Wohnortnähe bezüglich Unterstützung/Besuchsmöglichkeiten durch Familie o. Angehörige
  • Wohnortnähe bezüglich eines pflegebedürftigen Angehörigen
  • bereits erfolgreiche Vorbehandlung in Wunschklinik erhalten
  • Aufnahme/Mitnahme von Begleitpersonen und/oder Begleittieren
  • Allergien (Lebensmittelunverträglichkeiten)
  • notwendige Therapie in Muttersprache
  • Ausübungsmöglichkeiten der Religion

Bitte beachten Sie, dass folgende Begründungen bei Ihrer Entscheidungsfindung zwar nachvollziehbar, für den Kostenträger aber nicht bindend sind:

  • Bewertungen/Empfehlungen Dritter (weder von Ärzten/Angehörigen/Bekannten, noch von Google): diese sind objektiv nicht messbar
  • Meer oder See als Erholungsort: dies wird i.d.R. nur bei medizinisch attestierten Atemwegs- oder Hauterkrankungen berücksichtigt

Wichtig ist, dass die Begründung präzise und verständlich ist und die Notwenigkeit der Wunschklinik aus dem Widerspruch bzw. Attest hervorgeht.

Es kommt vor, dass Ablehnungen formlos, zum Teil sogar telefonisch ausgesprochen werden und keine Begründung enthalten. Hier sollten Patienten unbeirrt bleiben und einen schriftlichen, rechtsmittelfähigen Bescheid verlangen, der sich mit den Kriterien des Wunsch- und Wahlrechtes auseinandersetzt.

Musterschreiben bei Ablehnung der Wunschklinik finden Sie hier.

Mehrkostenverlangen der GKV

Wenn Ihr Kostenträger die gesetzliche Krankenversicherung ist, können Sie auf Ihre Wunschklinik - ggf. mit Mehrkosten - bestehen. Mehrkostenverlangen sind nur gerechtfertigt, wenn keine wichtigen medizinischen Gründe für Ihre Wunsch- statt Zuweisungsklinik bestehen. Lesen Sie dazu mehr unter "Zuzahlung und Mehrkosten".